Hafer (Avena) hat in der Degufütterung aufgrund seiner unter den Getreidesorten einzigartigen Zusammenstellung der Körner eine Sonderstellung. So ist Hafer nicht so kohlehydratreich, dafür aber fettreicher wie andere Getreidesorten. Auch bindet er Wasser erstaunlich gut und quillt dabei auf. Als Haferflocken ist deshalb Hafer ein sehr gutes Futter bei Durchfallerkrankungen und als Päppelfutter bietet er dem Tier eine schnelle Energiezufuhr.
Dem gesunden Degu sollte allerdings nach Möglichkeit nur das ungeschälte Korn verfüttert werden. Unter den inneren Spelzen sitzen Mineralien, die der Degu braucht und die Spelzen werden dank der Blinddarmbakterien des Degu, vollständig mitverdaut und regen die Darmtätigkeit an.
Haferkörner
Für den menschlichen Verzehr werden die Spelzen in einem aufwendigen Prozeß von den Körnern getrennt. So sind sie für die Ernährung des Degus weniger wertvoll, da mit den Spelzen auch ein Großteil der Mineralien verloren gehen. Deshalb sollte lieber auf Futterhafer ausgewichen werden, der noch die Spelzen im vollen Umfang um das Korn hat. Beim Nackthafer wachsen die Spelzen wie bei den meisten andern Getreidesorten auch, nur locker um das Korn, so daß er leicht zu dreschen ist. Er ist deshalb nicht so gut geeignet für Degus wie die andern ungeschälten Hafersorten, aber er ist immer noch besser geeignet, wie geschälter Hafer.
Hafer enthält im Gegensatz zu den anderen Getreidearten kein Gluten und kommt damit den Grassorten, die der Degu in seiner Heimat vorfindet, näher, wie alle anderen Getreidesorten. Weiterhin ist sein Rohfaseranteil für Getreide sehr hoch, was der Verdauung der Degus entgegenkommt. Dies gilt insbesondere für ungeschälten Hafer. Nackthafer ist aufgrund des fast fehlenden Rohfasergehaltes eher zu vermeiden.